Wir in drei Worten by McFarlane Mhairi

Wir in drei Worten by McFarlane Mhairi

Autor:McFarlane, Mhairi [McFarlane, Mhairi]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-426-42109-3
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2013-09-18T04:00:00+00:00


40

Als Mindy und ich uns aus dem Bett wuchten, ist Ivor schon wach. Caroline hat ihn auf dem Weg ins Fitnessstudio geweckt. Jetzt sitzt er mit Brille und nacktem Oberkörper auf dem Sofa und zieht die Decke hoch, als wir hereinkommen.

»Hast du gehofft, wir bewundern jetzt deine Muckis und vergessen das mit dem Kotzen?«, frotzle ich.

»Mein T-Shirt ist ein wenig schmutzig«, erwidert Ivor. »Herrje, war ich sehr schlimm?«

»War er sehr schlimm, Rach?« Ein höhnisches Grinsen auf den Lippen, dreht Mindy sich zu mir um und stemmt die Hände in die Hüften. »War er sehr schlimm?«

Ich kratze mich gähnend am Kopf. »Wie soll ich es ausdrücken? Fegefeuer der Peinlichkeiten, Johnson.«

Ich koche Tee mit viel Zucker. Als ich die Tassen verteile, ist Mindy zu Ivor unter die Decke geschlüpft.

»Wie ich gehört habe, wolltest du vor der Jugend den tollen Kerl markieren«, meine ich, als ich mich mit meiner Tasse in einem Sessel niederlasse.

»White Russians«, entgegnet Ivor und pustet in seinen Tee. »Mit dem ganzen Kahlúa müsste man sie eigentlich Beige Russians nennen. Ich fühle mich hundsmiserabel. Meine Zunge hat die Konsistenz eines Knäckebrots.«

»Ich nehme an, Jake hat gewonnen.«

»Oh, nein«, protestiert Ivor. »Ich habe gewonnen.« Er weist auf seine desolate, halbnackte Gestalt. »Das ist der Geruch des Erfolgs, meine Damen. Das Parfüm des Sieges. Tief einatmen.«

Mindy und ich lachen.

»Ich glaube, ich habe getrunken, um zu vergessen«, fährt er fort, stellt die Tasse weg und reibt sich die Augen unter der Brille, so dass sie rauf- und runterklappt wie in einer Revuenummer. Ivor ohne Brille sieht irgendwie komisch aus. »Ein schwerer Fehltritt vorletzte Nacht.«

»Bist du ausgerastet, als ein belgischer Jugendlicher bei World Of Warcraft seinen Troll früher umgenietet hat als du?«, frage ich.

»Nee …« Er kratzt sich am Kopf. »Es geht um Katya.«

Mindys Kopf, der in seiner Armbeuge ruht, schnellt hoch. »Du hast ihr doch nicht etwa angeboten zu bleiben? Ivor, was ist nur los mit dir?«

»Nein. Sie zieht trotzdem aus.«

»Also?«, hake ich nach.

»Wir haben uns mit selbstgemachtem Zwetschgenwein zugekippt.«

Ivor wirft mir einen gleichzeitig spitzbübischen und verlegenen Blick zu, den ich, wie ich glaube, richtig deute.

»Du hast sie doch nicht etwa dazu gebracht, Fleisch zu essen«, nuschelt Mindy in seine Achselhöhle.

Ivor fängt an zu lachen und zuckt dann zusammen. »Sag nichts Lustiges, es tut weh.«

»Was ist daran lustig?«

»Der Kontext zu dem, was wir getan haben.«

Eine kurze Pause entsteht.

Dann rutscht Mindy von Ivor weg, wie vom Rückstoß ihres eigenen Ausbruchs weggepustet. »WAS?«

Ivor ist so erschrocken über ihre heftige Reaktion, dass es ihm kurz die Sprache verschlägt.

»Du hast sie gevögelt?«, geht Mindy auf ihn los.

»Äh, ein bisschen.«

»Das ist nicht lustig, Ivor! Das ist widerlich!«

»Wir waren betrunken. Es war eine einmalige Sache. Ich lasse sie nicht bei mir wohnen, oder so.«

»Darum geht es nicht, sondern darum, dass du es mit ihr getrieben hast. Obwohl du sie nicht ausstehen kannst!«

»So schlimm ist sie nicht«, murmelt Ivor.

»Ständig beklagst du dich über sie! Und dann gehst du bei der erstbesten Gelegenheit mit ihr ins Bett? Was bist du nur für ein Mensch?«

»Es war wohl kaum die erstbeste Gelegenheit. Sie macht ständig Obstweine.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.